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4. Installation

4.1 Vollständige Distribution der BayCom-Mailbox

Eine jeweils neue Version der kompletten BayCom-Mailbox-Distribution ist in der Rubrik BAYBOX bei DB0AAB-8 in München zu finden (ca. 1,3 MB). Manche Boxen haben diese ebenfalls übernommen, es lohnt sich eine Suche nach Mails mit ``BCMKOMPL'' im Titel. Wer einen Internet-Zugang hat, kann auch unter der URL http://www.baycom.org/baybox diverse Dateien für die BayCom-Mailbox finden.

4.2 Updates in den Mailboxen

In den Mailboxen befinden sich in der Rubrik BAYBOX @BAYCOM Updates zur aktuellen Mailboxversion. Aus diesen Updates läßt sich zwar leicht eine lauffähige Version zusammenstellen, doch für einen dauernden Boxbetrieb ist es sinnvoll, eine vollständige Distribution der Box zu besitzen.

Um die Box unter DOS zum Laufen zu bringen sind minimal 2 Dateien notwendig:

Ein Verzeichnis aller Dateien der Mailbox befindet sich weiter hinten in dieser Beschreibung. Der Großteil dieser Dateien, sowie alle Verzeichnisse werden von der Mailbox im Betrieb automatisch erzeugt.

4.3 Die erste schnelle Testinstallation unter DOS

Wer möchte schon ein paar tausend Zeilen Dokumentation lesen (ja, so viel ist's wirklich!), bevor er eine Software starten kann? Hier in wenigen Worten, das was notwendig ist, um die Software ohne Modem und Funkgerät testen zu können:

Zu einem ersten Start der Mailboxsoftware sind mindestens zwei Dateien notwendig, und zwar BCM.EXE (das DOS-Executable) und die Datei MSG/MESSAGES.GB (englischsprachige Boxtexte).

Die aktuellen Versionen dieser beiden Dateien sind in Packet Radio Mailboxen im Board BAYBOX zu finden.

Alle anderen zum Betrieb der Mailbox notwendigen Dateien und Verzeichnisse können von der Mailbox selbst erzeugt werdeen. Die Mailbox kann nun durch die Eingabe von ``BCM <Enter>'' gestartet werden. Damit sind erste Tests möglich.

An der Konsole kann jetzt ein Rufzeichen eingegeben werden, die Bedienung der Mailbox erfolgt anschließend wie über Funk gewohnt.

Durch Drücken der Tastenkombination ALT-X wird die Mailbox beendet.

Um die Mailbox wirklich ``on air'' betreiben zu können, müssen diverse Dateien angepaßt werden, doch dazu später.

Unter Linux sollte dieses ``Quick and dirty''-Verfahren nicht angewendet werden, da es viel mehr Arbeit macht, nachträglich alles anzupassen, als gleich von Anfang an alles sauber zu installieren.

4.4 Installation unter DOS

Die Mailbox kann so ziemlich unter jeder Konfiguration des Rechners laufen. Für einen sinnvollen Boxbetrieb sollten jedoch folgende Punkte erfüllt werden:

Optimierte CONFIG.SYS

In der Datei CONFIG.SYS sollte ein Wert FILES=50 eingestellt werden. Außerdem sollte DOS auf maximalen freien konventionellen Speicher konfiguriert sein (mittels DOS=HIGH, EMM386, etc.). Nicht wirklich für den Mailboxbetrieb notwendige Gerätetreiber sollten nicht geladen werden, notwendige mit ``DEVICEHIGH='' in den hohen Speicherbereich. Sinnvoll ist der Betrieb auf einer Monochrom-Grafikkarte (``Hercules'') oder auf einer CGA-Karte, möglichst nicht EGA oder VGA. Sofern es das BIOS zuläßt, ist auch ein Betrieb ohne Grafikkarte möglich. Beispiel aus einer CONFIG.SYS:


DEVICE=C:\DOS\EMM386.EXE NOEMS I=A000-AFFF I=B800-EFFF
(monochrom)
DEVICE=c:\DOS\EMM386.EXE NOEMS I=C800-EFFF
(EGA/VGA)

Werden RLL-, SCSI- oder ESDI-Plattencontroller verwendet, so ist die Option

X=C800-CFFF

und ein Aussparen dieses Bereichs in den ``I=''-Anweisungen erforderlich, da diese Contoller in diesem Bereich ein BIOS haben.

Beispiel einer vollständigen CONFIG.SYS:


LASTDRIVE=Z
DEVICE=C:\DOS\HIMEM.SYS
DOS=HIGH,UMB
BUFFERS=50,3
FILES=60
DEVICEHIGH=C:\DOS\EMM386.EXE NOEMS I=A000-AFFF I=B800-EFFF
REM For monochrom video only I=A000-AFFF
SHELL=C:\DOS\COMMAND.COM /P

Optimierte AUTOEXEC.BAT

Wenn die Mailbox fix auf einem Rechner installiert wird, sollte sie in der Datei AUTOEXEC.BAT in einer Endlosschleife aufgerufen werden. Als Tastaturtreiber sollte nur der Original-DOS-Treiber KEYB.COM verwendet werden. Andere Tastaturtreiber führen oft zu sehr merkwürdigen Effekten.

Beispiel einer AUTOEXEC.BAT:


@ECHO OFF
SET TEMP=C:\TEMP               *** Verzeichnis muß existieren!
SET COPYCMD=/Y                 *** für MSDOS 6.x: Keine Rückfragen beim copy
SET FLEXNET=C:\FLEXNET         *** Pfad für PC/FlexNet einstellen
PATH C:\DOS;C:\BCM;C:\BCM\RUN  *** Im Suchpfad sollten sich nur
                                   wirklich notwendige Pfade befinden
PROMPT $P$G                    *** Übliches Befehlsprompt
LOADHIGH SHARE.EXE             *** Regelt Zugriffsrechte auf der Platte
LOADHIGH SMARTDRV 4000         *** Plattencache in den hohen Speicherbereich
LOADHIGH KEYB GR               *** Deutscher Tastaturtreiber
:LOOP
CHOICE /T:j,5 Knoten starten?  *** MSDOS 6.x: Abfrage ob Knoten starten
IF ERRORLEVEL=2 GOTO ENDE
ECHO Knoten wird gestartet...
CALL SFLEX.BAT                 *** Vor der Mailbox die FlexNet-Treiber starten
ECHO Knoten aktiv
SCANDISK /ALL /AUTOFIX /NOSAVE /NOSUMMARY /MONO C:
                               *** Platte ausmisten (MSDOS 6.x),
CD \BCM
ECHO Box wird gestartet...
BCM                            *** Startet die Mailbox
CALL STOPFLEX                  *** Beendet FlexNet
GOTO LOOP                      *** Wenn BCM beendet, dann wieder zurück
:ENDE

Anmerkung: Beim Aufruf von SMARTDRV sollte in der Kommandozeile sämtlicher vorhandener XMS-Speicher angegeben werden. Die BayCom-Mailbox nutzt XMS-Speicher nur als Plattenpuffer, eine anderweitige Nutzung ist nicht möglich. Auch dies bringt allerdings einen sehr großen Geschwindigkeitsvorteil.

Es sollte darauf geachtet werden, daß nach dem Start der BayCom-Mailbox noch mindestens 100 kB, besser aber mehr als 250 kB konventioneller Speicher frei sind. Dies ist normalerweise zu erreichen.

4.5 Installation unter Linux

Systemvoraussetzungen

Voraussetzung ist Linux 2.0.0 oder höher. Es sollte ein möglichst stabiler Kernel verwendet werden, von Hackerversionen wird abgeraten. Gute Erfahrungen bestehen mit den derzeit üblichen 2.0.x- und 2.2.x-Kerneln. ELF-Unterstützung und die dazugehörigen Bibliotheken sind erforderlich.

Durchführung der Installation unter Linux

Ansteuerung über TCP/IP

Die BayCom-Mailbox lausch defaultmäßig am Port 4719. Das Terminal bct greift nur dann auf diesen Port zu, wenn in ``/etc/services'' ein Service namens ``bcm'' eingerichtet wird:


bcm 4719/tcp # BayCom-Mailbox

Für UDP muß der Port nicht unbedingt eingerichtet werden, es schadet jedoch nicht. Die Portnummer 4719 ist frei erfunden und sollte im Sinne der Einheitlichkeit so verwendet werden, wenn keine Kollisionen mit anderen Applikationen auftreten. Die Portnummer kann mit dem Parameter telnet_port in der Datei INIT.BCM auch anders eingestellt werden. Wird dort 0 eingestellt, so ist der telnet-Port inaktiv.

Einloggen in die Box unter Linux

Da die BayCom-Mailbox selbst unter Linux keine Benutzeroberfläche hat, wird über ein externes Programm auf die Box zugegriffen. Das mitgelieferte Programm heißt ``bct'' und ist ein primitives Terminalprogramm mit dem man derzeit ausschliesslich eine Verbindung zur Box selbst herstellen kann. Während das Programm läuft, darf ggf. die Fenstergrösse nicht verändert werden weil dies nicht abgefangen wird. Beendet wird durch einen Logout mit ``q'' bzw. durch CTRL-C. Der Aufruf lautet:

bct [<hostname>]

Die Angabe des Hosts kann entfallen, wenn der Login auf demselben Rechner erfolgt. Der Login kann jedoch von einem beliebigen Rechner aus erfolgen. Nach Start des Terminals wird ein Loginprompt ausgegeben. Auf dem Rechner, auf dem bct laufen soll, muß der oben beschriebene Eintrag in /etc/services erfolgt sein!

Erfolgt der Login von einem Rechner aus, der in der Datei RHOSTS.BCM angegeben ist, so wird beim Login nur das Rufzeichen verlangt und der eingeloggte Benutzer ist danach automatisch Sysop in der Box. Ist der Uplink-Rechner nicht in RHOSTS.BCM enthalten, so ist zum Loginrufzeichen noch das TTY-Paßwort anzugeben und der Benutzer erhält keinen Sysopstatus. Es können also nur Benutzer in die Box, denen zuvor von einem Sysop ein TTY-Paßwort zugeteilt worden ist.

Hinweis: Auch die eigene IP-Adresse und das Symbol ``localhost'' muß in RHOSTS.BCM enthalten sein, wenn auf dem lokalen Rechner ein Login ohne Paßwort möglich sein soll. Für den ersten Login ist es also in jedem Fall erforderlich die Datei RHOSTS.BCM mit der eigenen IP-Adresse bzw. dem Hostnamen anzulegen.

Wichtig: Der Dateiname rhosts.bcm ist in Kleichbuchstaben (!!) einzugeben. In der Dokumentation wird an diversen Stellen aus historischen Gründen Großschreibung verwendet, tatsächlich sind aber (fast) immer Dateinamen in Kleinschreibung notwendig.

Achtung: Der eigene Rechner sollte nur dann in RHOSTS.BCM eingetragen werden, wenn sichergestellt ist, daß nur Sysops darauf Zugriff haben. Wenn etwa WAMPES oder axspawn installiert ist, so kann jeder auf den Rechner zugreifen, hier sollte auch der eigene Boxrechner nicht im RHOSTS.BCM enthalten sein.

Zum Login in die Box kann auch telnet verwendet werden. Allerdings ist hierbei mit Gebrechen bei der Korrektur einer Kommandozeile zu rechnen, da diese andernfalls im Terminalprogramm und nicht in der Box erfolgt. Der Aufruf lautet hier:

telnet <hostname> bcm

oder, wenn kein Eintrag in /etc/services erfolgt ist:

telnet <hostname> 4719

4.6 Installation der Windows NT-Version

Zur Inbetriebnahme gelten alle Voraussetzungen der DOS-Version. Zusätzlich muß für Windows das TCP/IP-Protokoll im Windows-Netzwerk installiert sein. Ohne diese Installation funktioniert die Windows NT-Version der BayCom-Mailbox nicht.

4.7 Einrichtung der Festplatte

Unter DOS

Die Mailbox legt für jede Mail eine eigene Datei an. Da Im DOS FAT16-Dateisystem nur max. 65535 Cluster je Partition zur Verfügung stehen, ergibt sich bereits mit einer 540 MB-Platte ein Speicherverbrauch von mindestens 8 kB je Datei (sofern nur eine Partition eingerichtet wurde). Es ist deshalb sinnvoll für Usermails, Bulletins und das System jeweils eine eigene Partition einzurichten.

Seit Windows 95B besteht auch die Möglichkeit bei einer Platte mit mehr als 500 MB Kapazität eine 32 Bit-FAT einzurichten. Der Vorteil ist, daß pro Datei nur minimal 4 kB verbraucht werden und es sind auch Partitionen größer 2 GB möglich. Zu beachten sind dabei die lizenzrechtlichen Bestimmungen der Softwarefirma. Allerdings gibt es mit der dazu notwendigen DOS-Version Probleme beim DOS-Austieg.

Bei einer 540 MB-Platte empfiehlt sich folgende Konfiguration:

Laufwerk C: - erste Partition:  120 MB - System
Laufwerk D: - zweite Partition: 300 MB - Bulletins
Laufwerk E: - dritte Partition: 120 MB - Usermails
(Bei größeren Platten mit dem entsprechenden Faktor multipliziert.)

Unter Linux

Es sollte auf jeden Fall mindestens das Dateisystem ``ext2'' verwendet werden. Prinzipiell ist auch der Betrieb mit jedem anderen Dateisystem möglich. Bei der Verwendung des DOS-Dateisystems ``(V)FAT'' ist jedoch mit großen Geschwindigkeitseinbußen zu rechnen.

Die Blockgröße sollte bei der Bulletin- und Usermail-Partition 1024 Bytes betragen.

Unter Windows NT

Auch hier ist das Dateisystem ``NTFS'' der (V)FAT vorzuziehen, siehe oben.


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