Die Geschwindigkeit der Mailbox wird hauptsächlich durch die Festplatte, deren Controller und das verwendete Dateisystem bestimmt. Bei einem 486 DX mit 50 MHz und einer IDE-Festplatte werden unter DOS etwa 100 kB/s erreicht. Bei einem schnellen Rechner mit SCSI2 oder unter Linux mit Extended2-Dateisystem liegen die Werte entsprechend höher.
Sparen kann man bei einer Mailbox hauptsächlich bei der Grafikkarte und dem Monitor. Wer dafür eine AGP-Karte und einen 19-Zoll-Monitor verwendet, ist selbst schuld.
Um die geforderte Leistungsfähigkeit sicherzustellen, werden unter DOS folgende Eigenschaften vom verwendeten Rechner erwartet:
Der erforderliche Plattenplatz beträgt mindestens 80 MB, wenn nur User-Mails gespeichert werden sollen, bzw. mindestens 200 MB wenn Bulletins mit einigermaßen brauchbarer Lifetime gespeichert werden sollen. Empfehlenswert ist eine Festplatte mit 540 MB oder mehr. Die System-Dateien (User-Daten, BID-Verwaltung, etc.) sind nicht auf Plattenersparnis ausgelegt, es sollte unbedingt ein Platz von etwa 50 MB für diese Dinge reserviert werden.
Als grobe Faustregel kann folgende Tabelle betrachtet werden:
! ! Lifetime ! empfohlener Plattenplatz
Boxgröße ! User Bull ! User Bull. ! System User Bull. gesamt
! mail etins ! (Tage) (Tage) ! (MB) (MB) (MB) inkl.DOS
-----------+------------+----------------+----------------------------
sehr klein ! ja nein ! 120 -- ! 60 20 - 80
klein ! ja ja ! 360 60 ! 70 50 400 540
mittel ! ja ja ! 360 180 ! 70 100 500 700
groß ! ja ja ! oo oo ! 80 500 8000 10000
Soll ein Digipeater auf dem gleichen Rechner mitlaufen, werden ca. 5 MB mehr benötigt. Es wird empfohlen, immer etwa 200 MB auf der Platte frei zu lassen, um Backups und eine Vergrößerung der Verwaltungsinformationen zuzulassen.
Hier wird mindestens ein Rechner mit 80486-Prozessor bei 33 MHz, 8 MB RAM (besser 16 MB) und 1 GB Festplatte empfohlen. Mit kleinerer Ausstattung ist die DOS-Version zu bevorzugen. Die Linux-Version sollte möglichst auf dem Mailbox-Rechner compiliert werden, um Schwierigkeiten mit inkompatiblen C-Bibliotheken zu vermeiden. Entsprechende Programme und Tools (C++-Compiler, Bibliotheken, etc.) sind bei jeder Linux-Distribution enthalten. Ggf. kann auch ein statisch gelinktes Binary verwendet werden.
Hier gelten die selben Anforderungen an die Hardware wie unter Linux. Zusätzlich sollte jedoch beachtet werden, daß Windows auf Grund der grafischen Oberfläche sehr viel verschwenderischer mit RAM umgeht als Linux, und deshalb mindestens 32 MB verwendet werden sollten.
Auf einem Rechner kann je nach Betriebssystem neben der Mailbox auch noch andere Packet Radio-Software laufen. Außerdem können natürlich mehrere Rechnersysteme mit verschiedener Software laufen, die dann miteinander verbunden werden. Beispielhaft seien hier einige Kombinationen genannt:
Es sind natürlich noch viele weitere Konfigurationen denkbar. Im Folgenden soll aber hauptsächlich beschrieben werden, wie man die BayCom-Mailbox mit dem Digipeater verbindet.
Unter DOS haben alle Konfigurationen eines gemeinsam: Die Mailbox wird auf PC/FlexNet ``aufgesetzt''. Je nachdem, ob PC/FlexNet gleichzeitig als Digi dienen soll oder nicht, muß FLEXDIGI.EXE gestartet werden. Die Kommunikation nach außen wird immer von PC/FlexNet gesteuert, jede unter PC/FlexNet einsetzbare Funk-Hardware kann also auch bei der DOS-BayCom-Mailbox verwendet werden.
Außer den genannten gibt es noch eine Reihe weiterer Konfigurationsmöglichkeiten. Wer glaubt eine interessante Lösung geschaffen zu haben, kann das in einer Mail an BAYBOX @BAYCOM schreiben.
SFLEX.BAT (Allgemein) LOADHIGH FLEXNET.EXE 150 LOADHIGH FLEXDIGI.EXE LOADHIGH XXX.EXE (entsprechender L1-Treiber, z.B. SER12.EXE oder USCC.EXE) FLEX.EXE
SFLEX.BAT (Mit USCC-Karten)
LOADHIGH FLEXNET.EXE 150 LOADHIGH FLEXDIGI.EXE LOADHIGH USCC.EXE /P=0x300 /I=7 FLEX.EXE
SFLEX.BAT (Mit BayCom-Modem)
LOADHIGH FLEXNET.EXE 150 LOADHIGH FLEXDIGI.EXE LOADHIGH SER12.EXE 2 FLEX.EXE
SFLEX.BAT (Novell-Netz)
CALL NOVELL.BAT (Lädt die Novell-Treiber) LOADHIGH FLEXNET.EXE 50 LOADHIGH IPXN.EXE FLEX.EXE
oder eine Lösung mit Public-Domain-Treibern:
SFLEX.BAT (PD-Packet-Treiber)
CALL ETHERNET.BAT (Lädt den Ethernet-Packet-Treiber) LOADHIGH FLEXNET.EXE 50 LOADHIGH IPPD.EXE -I:0x60 FLEX.EXE
SFLEX.BAT (KISS)
LOADHIGH FLEXNET.EXE 50 LOADHIGH KISS.EXE /P=0x3F8 /I=4 FLEX.EXE FSET.EXE MODE 0 19200c
Hier erfolgt die Verbindung über zwei USCC-Karten mit TTL-Pegeln. In früheren Konfigurationen war diese Lösung empfehlenswert. Da inzwischen aber alle gängigen Systeme mit CRC-gesichertem KISS-Mode ausgestattet sind, ist eine Drahtkopplung über USCC eher nicht empfehlenswert, denn:
USCC-Karten sollten also anstatt für Drahtlinks ausschließlich für Funklinks eingesetzt werden, dafür sind sie konzipiert.
Wie bei PC/FlexNet gibt es auch unter Linux kaum Funk-Hardware, die nicht unterstützt wird. Die meisten für DOS genannten Hardware-Kombinationen sind deshalb auch unter Linux denkbar.
Unter Linux existiert außerdem eine Menge an Packet Radio-Software, dazu gehören Knotensystem, Mailboxen, DX-Cluster, TCP/IP-Server und Convers-Systeme. Eine Verbindung dieser Systeme untereinander ist über Pipe-Devices mit KISS oder über Loopback-AXIP realisierbar. Es muß aber gesagt werden, daß auch unter Linux die Resourcen nicht unerschöpflich sind. Laufen bei einem PR-Knoten viele Dienste parallel, sollten diese ggf. auf mehrere Rechner verteilt werden. Außerdem existiert für Linux noch keine ausgereifte Knoten-Software, so daß hierfür PC/FlexNet oder RMNC/FlexNet verwendet werden sollte.
Unter Windows NT ist die verfügbare Packet Radio-Software eher dünn gesät. Ebenfalls lassen sich mehrere laufenden Programme nicht miteinander verbinden, und auch die Fernbedienbarkeit ist sehr eingeschränkt. Neben dem Mailbox-Rechner ist also noch ein Netzknoten-System notwendig. Läuft dieses auf einem RMNC, so erfolgt die Verbindung über KISS; läuft es auf einem PC, so ist die Verbindung über Ethernet zu bevorzugen. Die Nutzung der TCP/IP-Dienste der Mailbox ist unter Windows-NT fast nur über ein LAN mouml;glich.