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17. Nicht-AX.25-Zugänge zur Mailbox

17.1 Ansteuerung einer seriellen Schnittstelle unter DOS

Normalerweise unter DOS wegen Speichermangels nicht mehr verfügbar.

Die Box kann auch über einen seriellen Port angesprochen werden. Dabei wird ein primitives Terminal (z.B. VT100 oder XTALK) benötigt und man erhält eine Benutzeroberfläche wie über Funk. Zum Login ist allerdings eine Anmeldung mit Rufzeichen und Paßwort erforderlich. Das Paßwort kann nur von einem Sysop mit

SETUSER <Rufzeichen> TTYPW <Paßwort> (max. 7 Zeichen)

eingegeben werden und ist für jeden Benutzer einzeln zu vergeben. Ohne vorher eingetragenes Paßwort kann man sich nicht über die serielle Schnittstelle eingeloggen. Dies ermöglicht, daß auch Unbefugte Zutritt zum Terminal haben können, ohne die Datensicherheit der Box zu gefährden. Beim Paßwort wird Groß- und Kleinschreibung unterschieden. Durch die Identifizierung mit dem TTY-PW ist man nicht automatisch Sysop der Mailbox, dazu ist eine zusätzliche Sysop-Paßwort-Identifizierung notwendig.

Zur Konfiguration ist mit TTYMODE folgender Parameter einzustellen(DOS):

TTYMODE 1:9600,n,8,1,e
                     ^e=echo ein, l=echo lokal
                   ^Anzahl der Stopbits
                 ^Anzahl der Datenbits
               ^Parity n=no e=even o=odd
          ^baudrate 1200-38400
        ^com-Schnittstelle COM1-COM4

Standard-COM-Adresse/-Interrupts:

Ist ein 16550 (Baustein mit Puffer) eingebaut, so wird dieser erkannt und benutzt. Als Handshake wird stets XON/XOFF verwendet. Es sind deshalb neben den Datenleitungen (GND,TXD,RXD) auch die Handshakeleitungen zu verbinden.

Bei der Anwendung dieser Schnittstelle ist der Phantasie freier Lauf gelassen. Denkbar wäre z.B. eine Anbindung an ein Modem. Das Abschalten des TTY-Ports erfolgt mit TTYMODE OFF (Default).

Wichtig: Die Installation des TTY-Ports wird erst beim nächsten Start der DOS-BayCom-Mailbox durchgeführt.

17.2 Zugang über TELNET (Linux, Windows NT)

Die Mailbox kann unter Linux/Windows NT über telnet angesprochen werden.

Diese Funktion macht aufgrund der hohen Laufzeiten über Funk wenig Sinn. Jedoch innerhalb eines drahtgebundenen Netzes stellt dies die beste Möglichkeit dar, die BayCom-Mailbox zu erreichen.

Wie wirds gemacht? Die Baycom-Mailbox erwartet normalerweise auf dem TCP Port 4719 einen Telnet Verbindungsaufbau. Dieser Port kann in INIT.BCM (Parameter telnet_port) geändert werden. Die Erreichbarkeit über Telnet kann durch Setzen dieses Wertes auf 0 abgeschaltet werden.

Folgen wir zur Tat:

bash$ telnet server 4719
Trying 172.16.1.1...
Connected to server.local.net.
Escape character is '^]'.

BayCom-Mailbox V1.39m (Linux)
DG9MHZ login: dg9mhz
password: xxxxxxx

BayCom-Mailbox V1.39m (Linux) - Silly Valley - 01:10
Servus Deti, Helplevel=0, Zeilen=0, letzter Login 24.07.97 12:12

Inhaltsverzeichnis für DG9MHZ @DG9MHZ:
1296) DG9MHZ 24.07.97 11:03 13 #999 @DG9MHZ BayBox Demo
(12:13 DG9MHZ)-->

Ob ein Paßwort und welches Paßwort eingegeben werden muß, hängt dabei von folgenden Aspekten ab: RHOSTS.BCM - In dieser Datei werden alle 'trusted hosts' eingetragen, damit sind die Namen oder IP-Adressen von Rechnern gemeint, denen vertraut werden kann. Bei einer Telnetverbindung eines Rechner, der in dieser Datei vermerkt ist, muß kein Paßwort eingegeben werden. Nach dem Login hat der Benutzer sofort Sysopstatus! Durch den Sysopstatus ist der Befehl connect <path> möglich. Bei allen anderen Logins kann das Paßwort nur durch den Sysop gesetzt werden. Es gilt dabei der Parameter (A TTY). Nach der korrekten Eingabe des Paßwortes ist der Benutzer eingeloggt und besitzt keinen Sysopstatus. Das Auslesen von Binärmails ist im Allgemeinen nicht besonders sinnvoll.

17.3 Zugang über http (Linux, Windows NT)

Im Gegensatz zu den meisten anderen Lösungen (CGI-Skript), besitzt die BayCom-Mailbox ein eingebautes HTTP Interface.

Dadurch läßt sich die Box voll interaktiv bedienen. Das bedeutet Befehle werden direkt ausgeführt und Benutzer können sich unter ihrem eigenen Rufzeichen einloggen.

Der HTTP Server ist normalerweise auf dem TCP Port 8080 erreichbar. Andere Werte lassen sich über INIT.BCM (Parameter http_port) setzen.

Bei der ersten HTTP Verbindung zu einer BayCom Mailbox kommt ein kleines Fenster auf den Bildschirm. Dort wird man aufgefordert einen Namen und ein Paßwort einzugeben. Auch hier gelten ein paar Konventionen bezüglich der Eingaben: Als Name wird grundsätzlich das eigene Rufzeichen eingegeben.

Beim Paßwort trifft die BayCom-Mailbox eine kleine, aber wichtige Unterscheidung:

Nach einem erfolgreichen Login setzt der HTTP Server beim Benutzer ein Cookie. Das Cookie dient dazu, bei einem späteren Login den Benutzer zu identifizieren und dadurch die Paßwortabfrage zu umgehen. Wird dem Browser verboten Cookies zu setzen, dann muß das Paßwort jedesmal auf Neue eingetippt werden. Als Browser eignen sich in jedem Fall die Produkte von Netscape bzw. Microsoft, allen anderen Browsern müssen Frames unterstützen. Die Funktionen der BayCom-Mailbox lassen sich komplett fernbedienen, jedoch gibt es einige Ausnahmen:

Alle anderen Funktionen sollten sich wie gewohnt bedienen lassen.

In einem Verzeichnis $BCMHOME/http lassen sich übrigens Dateien ablegen, die dann auch über HTTP abrufbar sind. Allerdings funktionieren nur die Endungen .htm (bzw. .html) .gif und .jpg. Wird dort ein back.jpg abgelegt, so wird dies als Hintergrundbild eingeblendet.

17.4 Zugang über smtp und pop3 (Linux, Windows NT)

Die BayCom-Mailbox unterstützt seit der Version 1.39n ein TCP/IP taugliches Mailinterface.

Das bedeutet: Emails können via SMTP in das Packet Radio Netz eingespielt werden, dabei werden die Mails automatisch umgesetzt und an die Packet Radio Verhältnisse angepasst. Auch die umgekehrte Richtung, nämlich das Abrufen der eigenen Mails via POP3 ist möglich. Auch hier erfolgt eine automatische Anpassung der Packet Radio Mails an das übliche Emailformat.

Das Abrufen von Mails erfordert die Angabe eines Benutzernamens und Paßwortes. Hier gelten die gleichen Konventionen, wie beim HTTP Server.

Durch die automatische Umsetzung der Packet Radio Mails in Emails, verlieren die Mails keinerlei Information. Binärdateien und 7Plus Einspielungen werden automatisch base64 kodiert. Ebenso automatisch wird der Mimetype gesetzt. Über SMTP eingespielte Mails bleiben von diesen Algorithmen unberührt und werden dadurch transparent durchgereicht.

Ein Konfigurationsbeispiel

An dieser Stelle möchte ich anhand des Netscape Communicator's V4.01 ein Konfigurationsbeispiel für db0aab geben:

Zunächst wird über den mitgelieferten 'User Profile Manager' ein neues Profil angelegt. Die nun folgenden Formulare werden korrekt ausgefüllt:

Im Feld Namen bitte den vollständigen Namen eingeben: Deti Fliegl. Als Emailadresse gebe ich Folgendes ein: dg9mhz@db0aab.#bay.deu.eu

Das Profile nenne ich: BayBox

Nun gebe ich nochmal meinen Namen und Emailadresse ein.

In der Zeile SMTP Server trage ich ein: db0aab.ampr.org:8025

Der Mail Server User Name ist: dg9mhz

Als Incoming Mail Server gebe ich an: db0aab.ampr.org:8110

Der Communicator wird gestartet und nun Gehe ich nach:

Edit/Preferences, wähle die Category Mail&Groups/Mail Server

In der Zeile unter POP3 gibt es eine Checkbox zum Anklicken, neben der steht: Leave Messages on server after retrieval Ich klicke diese Box an, damit meine Packet Radio Mails auch nach der Abholung über POP3 weiterhin in der BayCom-Mailbox verfügbar sind. Wer das nicht will, kann die Option auch ausgeschaltet lassen.

Hier endet das allgemeine Konfigurationsbeispiel. Generell gilt: Wenn Euer TCP/IP Server keinen Nameserver besitzt (DNS), dann müssen entweder jeweils die IP Adressen an Stelle der Domain Namen direkt eingetragen werden oder ihr tragt in der Hosts Datei Eueres Betriebssystems die IP Adressen und Namen per Hand ein:


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