Die Einstellung des Forwardings erfolgt über die Datei FWD.BCM, in dem die notwendigen Daten für das Forwarding abgelegt werden. Mit dieser Datei wird festgelegt, mit welchen Boxen zu welcher Zeit Forward abgewickelt wird, und welche Mails zu welchen Boxen geschickt werden.
Die von den Nachbarboxen empfangenen Mails können durch die Forward-Datei FWD.BCM nicht beeinflußt werden.
In der Datei FWD.BCM wird für jede Nachbarbox festgelegt:
Während die ersteren Punkte leicht einzustellen sind, macht die Auswahl der Mails, welche zur Nachbarbox geschickt werden sollen, oft Schwierigkeiten.
Zur Auswahl wird normalerweise die Adresse (das ist das was beim SEND-Befehl direkt nach dem ``@'' steht) der Mail verwendet, dabei muß zwischen einer hierarchischen Adresse und einem Verteiler unterschieden werden.
Bespiel:
DF3VI @ DB0HOM.#SAR.DEU.EU
^Adresse (hierarchische Adresse der Zielmailbox)
^Empfängercall
oder:
LINUX @ DL
^Adresse (Verteiler)
^Empfängerrubrik
Daneben gibt es noch andere, weiter unten beschriebene Auswahlkriterien.
Eine hierarchische Adresse ist folgendermaßen aufgebaut:
DB0AAB.#BAY.DEU.EU
^ Kontinent EU steht für Europa
^ Land, DEU ist Deutschland.
^ Evtl. noch eine genauere Unterteilung nach Regionen
^ Rufzeichen der Mailbox
Bezeichner für Kontinente sind zwei- oder vierstellig. In Europa sollte ``EU'' verwendet werden.
Die mit (*) gekennzeichneten Kontinent-Bezeichner sind Erfindungen der TAPR, praktisch nicht verwendet, ohne Bedeutung und hier nur der Vollständigkeit halber angeführt.
Die Kenner der verschiedenen Staaten sind durch ISO 3166 definiert und bestehen aus 3 Buchstaben. In Europa gibt es folgende Kenner:
In der Praxis verwendet:
Kurzfassung, zum Hineinkopieren in die Datei FWD.BCM:
.AUT .BEL .BGR .BIH .CHE .CZE .DEU .DNK .ESP .EST .FIN .FRA .GBR .GIB .GRC .HRV .HUN .IRL .ITA .LTU .LUX .LVA .MKD .MLT .NLD .NOR .POL .PRT .ROM .RUS .SVK .SVN .SWE .TUR .UKR .YUG
Weitere Kenner:
Svalbard sind übrigens norwegische Besitzungen am Nordpolarmeer. Falls mal jemand dort hinkommt, soll er mir (OE3DZW) eine Mail schicken!
Folgende Kenner sind nicht zulässig:
Die Regionalkenner bestehen aus 4 Zeichen von denen das erste eine Raute (#) ist.
Regionalkenner in Österreich:
Regionalkenner in Tschechien:
Regionalkenner in Deutschland:
Bei Bezeichnern im Ausland ist zu beachten, daß die Adresse streng von rechts ausgewertet wird (Ausnahme: ein konkretes Boxrufzeichen ist bekannt). Das heißt konkret, daß eine Angabe ``.#OE7'' (Tirol) in einer deutschen Mailbox gar nichts bringt, weil diese von rechts in einer Adresse wie ``OE7XKJ.#OE7.AUT.EU'' gesucht wird. Das ``.EU'' darf entfallen, weil es in den eigenen Bereich fällt. ``.AUT'' ist jedoch außerhalb und muß deshalb angegeben werden. Der korrekte Eintrag für Tirol lautet also ``.#OE7.AUT''. Zusätzlich kann in eine andere Richtung noch ``.AUT'' angegeben werden. Da stets nach der längsten Übereinstimmung gesucht wird, werden dann alle Nachrichten nach Tirol anders verteilt als der Rest von Österreich.
Ein Sonderfall wäre die von einigen wenigen Sysops eingestellte Adresse mit .EURO am Schluß. Diese Fälle müssten einzeln abgehandelt werden (in eine Richtung .HUN.EURO, in die andere .ITA.EURO) weil die Erkennung des eigenen Kontinents hier nicht funktioniert. Die BayCom-Mailbox ändert intern ein ``.EURO'' am Schluß jedoch automatisch in ``.EU'', so daß in der Datei FWD.BCM dieser Sonderfall nicht berücksichtigt werden muß. Weitergegeben wird aber natürlich die Original-Adresse.
In der gesamten Forward-Datei müssen Einträge existieren für:
Diese Einträge sind auf die Forward-Partner aufzuteilen. Es können gleiche Einträge auch für mehr als eine Box gemacht werden. Die Mail wird dann an die Box geschickt, die als erstes erreicht wird.
Es ist dabei nicht sinnvoll, Einträge nach dem Strickmuster ``A* B* C* ...'' zu machen, da bei einer solchen Konfiguration auch Mails mit sinnlosen Adressen (z.B. @TE0ST.NOWHERE.XYZ) weitergeleitet werden, und dann in Nachbarboxen Probleme bereiten.
Es gibt verschiedene Verteiler (das was beim SEND-Befehl nach dem @ steht) für Bulletins, z.B.:
Wenn die Weiterleitung eines Bulletins zur Nachbarbox gewünscht wird, so ist die entsprechende Adresse in FWD.BCM im Abschnitt für diese Mailbox einzutragen. Selbstverständlich ist es möglich, Bulletins an mehrere Mailboxen weiterzuleiten.
Normalerweise werden Bulletins auf Grund ihres Verteilers, also ihrer Adresse (z.B. @DL oder @WW) geforwardet. Es ist aber auch möglich, nur bestimmte Rubriken von Bulletins zu forwarden, bzw. bestimmte Rubriken vom Forward auszuschließen.
Dazu ist im FWD.BCM-Abschnitt für die jeweilige Box die Rubrik mit einem Stern (*) davor anzugeben. Es wird dabei der Name vor passieren der CONVNAME-Funktion verwendet.
Beispiel: *MEINUNG *HUMOR *E
Dazu ist im FWD.BCM-Abschnitt für die jeweilige Box die Option -R anzugeben, und zusätzlich die Rubrik mit einem Stern (*) davor anzugeben. Es wird dabei der Name vor passieren der CONVNAME-Funktion verwendet. Es werden natürlich nur jene Mails weitergeleitet, deren Verteiler ebenfalls eingetragen ist.
Beispiel: -R *BAYBOX *SYSOP *F
Kommen während des Forwards länger als im Parameter fwdtimeout festgelegt keine Daten an, so wird die Verbindung abgebaut und es erfolgt ein Eintrag im Syslog_r. Die Größe des Timeouts richtet sich nach der Geschwindigkeit der Links, manchmal ist sogar ein fwdtimeout von 30 Minuten zu wenig.
Bei manchen Mailbox-Systemen müssen beim Aufbau der Forward-Verbindung bzw. während des Forwardings einige Besonderheiten beachtet werden, dies gilt vor allem für xNOS-Systeme. Dazu gibt es folgende Optionen:
Zuerst ein Beispiel:
;--------------------------------------------------------------- ; ANFANG ;--------------------------------------------------------------- ; Forward-Datei von OE3XSR.#OE3.AUT.EU ; 0 1 2 ; 012345678901234567890123 ;--------------------------------------------------------------- DB0WGS - DB0WGS-8 ; Boxen in der eigenen Region OE3XBS ; Regionalkenner (in .AUT) .#OE2 .#OE5 .#OE8 .#CAR .#OE9 .#TIR .#OE7 ; Europa .BEL .BGR .BIH .CHE .DEU .DNK .ESP .EST .FIN .FRA .GBR .GIB .GRC .HRV .IRL .ITA .LTU .LUX .LVA .MKD .MLT .NLD .NOR .PRT .ROM .RUS .SVK .SVN .SWE .TUR .UKR .YUG ; Kontinente .AF .AFRC .AS .AU .AUST .CEAM .CARB .MDLE .NA .NOAM .OC .OCEA .SA .SOAM ; Verteiler (ohne Punkt davor) WW EU DL BAY OE BAYCOM AMSAT THEBOX ; White Page Infos für ERASE und MYBBS $WP ;--------------------------------------------------------------- OE1XAB - OE1XAB OE3XBR -T .#OE1 .#OE4 .#OE6 .HUN DL OE OEOST BAYCOM AMSAT ;--------------------------------------------------------------- OE3XZR - OE3XZR-8 -T OE3XZR ;--------------------------------------------------------------- OK0NKT - OE3XNR / OK0NKT-12 .CZE .POL WW EU AMSAT OK THEBOX $WP ;--------------------------------------------------------------- ; ENDE ;---------------------------------------------------------------
Die erste Zeile eines Forward-Eintrags legt jeweils den Mailbox-Namen (Call des Forward-Partners ohne SSID), die Forward-Zeiten (wann welche Mails geforwardet werden) und den Weg zum Forward-Partner (wie der Connect aufgebaut werden muß) fest. Danach folgen beliebig viele Zeilen, die jeweils mindestens ein Leerzeichen eingerückt sind, und festlegen, welche Mails zum Partner geschickt werden (siehe oben).
Die Forward-Zeiten werden durch ein ''-`` festgelegt, dieses Default enspricht intern dem String ''PAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA`` und ist in den meisten Fällen sinnvoll, es werden damit alle eingetragenen Nachrichten sofort weitergeleitet. Alternativ dazu kouml;nnen die Zeiten auch explizit durch einen 24 Zeichen langen String festgelegt werden. Jedes dieser Zeichen bestimmt, ob Mails innerhalb einer bestimmten Stunde weitergeleitet werden. Das erste Zeichen steht dabei für die Stunde von 0:00 Uhr bis 0:59 Uhr, das zweite für 1:00 Uhr bis 1:59 Uhr, usw. Das letzte Zeichen steht folglich für die Zeitspanne von 23:00 Uhr bis 23:59 Uhr. Die Zeichen selbst bedeuten:
Beim Connect-Weg reicht es gewöhnlich, ``<ZielCall> <DigiCall>'' anzugeben, es wird dann ein Connect zu <ZielCall> via <DigiCall> aufgebaut. Beispiel in einer FWD.BCM (Bei einer ausgehenden Forward-Verbindung wird hier ein Connect zu DB0IGL-8 via DB0IRS aufgebaut):
[...] DB0IGL - DB0IGL-8 DB0IRS <Eintrag1> <Eintrag2> ... [...]
Manchmal ist es nötig, daß der Forward-Connect mehrstufig erfolgen muß. Ist dies der Fall, so ist zwischen jeder Connect-Stufe ein ``/'' einzusetzen. Ein Blank davor und danach ist verbindlich. Innerhalb des Flexnet-Netzes ist ein mehrstufiger Verbindungsaufbau weder sinnvoll noch notwendig.
Beispiel in einer FWD.BCM:
[...] DB0WGS - DB0AAB / DB0HOB / DB0WGS-8 DB0WGS <Eintrag1> <Eintrag2> ... [...]
Erzeugt folgende Abfolge beim Aufbau der Forward-Verbindung:
>>> Aufbau einer Verbindung zu DB0AAB über das AX.25-Interface
der Box (Interner L2, PC/FlexNet oder Linux-Kernel-AX.25)
C DB0HOB
>>> Warten auf ``connected to''
C DB0WGS-8 DB0WGS
>>> Warten auf ``connected to''
>>> Abwicklung des S&F
Die Zeichenkette zwischen den Schrägstrichen wird transparent hinter dem ``C'' (das ist der CONNECT-Befehl) duchgereicht, ein Eintrag wie:
OE7XKJ - OE7XAR 3 / AX25 OE7XKJ-4
ist deshalb ebenfalls möglich. Hier wird zuerst ein Connect zu OE7XAR auf Port 3 aufgebaut, dann wird der String ``C AX25 OE7XKJ-4'' gesendet. Die Syntax der Connect-Pfadangabe wird auch beim User-S&F verwendet. Auch dort ist ein stufenweiser Aufbau der Verbindung möglich, wenn auch nicht empfehlenswert (höhere Linkbelastung, begrenzter Adressraum für Verbindungen in der Box).
Im Connect-Pfad ist es möglich, bei mehrstufigen Connects ein ``='' als erstes Zeichen anzugeben. Damit wird der Text bis zum nächsten `` / '' transparent und ohne vorangestelltes ``C'' durchgereicht. Beispiel:
F5ABC AAPAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA OE3XSR / =XCON F5ABC 3 / =BBS
Baut die Verbindung zu OE3XSR auf, anschließend wird ``XCON F3ABC 3'' ausgesendet. Wenn diese Verbindung hergestellt ist, wird ``BBS'' ausgesendet. Die Antworten ``connected'' etc. müssen erkannt werden. Wird die Antwort nicht erkannt, bitte ich um ein Log, damit kann ich die Antwort dann in den Code aufnehmen. Leider sind die ``connected to''-Meldungen der diversen Knoten-Systeme sehr unterschiedlich.
Nun folgen in beliebig vielen Zeilen beliebig viele Einträge, die bestimmen, welche Mails mit einer bestimmten Adresse zur Nachbar-Box geschickt werden (dabei muß jede Zeile um mindestens ein Leerzeichen eingerückt sein). Es kann sich dabei um Boxrufzeichen (z.B. ``DB0IRS''), Fragmente von solchen (z.B. ``OE*''), Verteiler (z.B. ``DL'') und hierarchische Bereichsbezeichner handeln. Letztere müssen dabei mit führendem Punkt angegeben werden, also z.B. ``.#BAY'' oder ``.AUT'', denn eine Angabe wie z.B. ``AUT'' würde dabei als Verteiler, also @AUT betrachtet werden. Desweiteren ist bei den Einträgen auf folgendes zu achten:
Jede Option muß einzeln durch ein Blank links und rechts getrennt angegeben werden.
NEW
die
Box dazu veranlaßt werden, die Datei neu einzulesen. Nach dem
Einlesen wird eine Meldung ausgegeben (Anzahl der Forward-Partner bzw.
eine Fehlermeldung).Zu beachten sind in diesem Zusammenhang die FWD.BCM-Utilities von DF3VI für DOS und Linux, die das Leben sehr erleichtern. Mouml;glicherweise werden die Funktionen dieser Utils in Zukunft in die BCM integriert.
Das Boxcall ``DUMMY'' kann als Dummy-Forwardpartner angegeben werden. Sinn der Sache ist es, Boxrufzeichen und Verteiler anzugeben, die keine Weiterleitung bewirken sollen, trotzdem aber nicht in TRACE/UNKNOWN.BCM auftauchen sollen und keine Einträge in einer Forward-Trigger-Datei ergeben sollen.
Ein Eintrag (gedacht bei DB0AAB):
[...] DUMMY - DUMMY DB0ABC DB0XYZ [...]
bewirkt, daß
Die Zeiten (``-'') und das Connectrufzeichen müssen aus formalen Gründen angegeben werden, damit die Ziele tatsächlich dorthin geroutet werden. Der Inhalt wird ignoriert.
Der Betrieb mehrer Boxen mit einem bestimmten Rufzeichen führt zu Problemen. Die Beschreibung hier soll helfen manche dieser Probleme zu meistern, allerdings kann trotzdem von einer solchen Konfiguration nur abgeraten werden.
Werden unter einem Rufzeichen mehrere Mailboxsysteme betrieben, so besteht oft der Wunsch nach einer Weiterleitung der Nachrichten zwischen den Systemen. Eine solche Konfiguration ist weder einfach, noch ist es für die User leicht herauszufinden, in welcher der Mailboxen nun ihre Usermails zu finden sind.
Werden mehrere Mailboxen ``unter einem Rufzeichen'' betrieben, so ist es wichtig, folgende Begriffe genau zu unterscheiden:
Werden ``mehrere Mailboxen unter einem Rufzeichen betrieben'', so bedeutet das, daß
Damit eine solche Konfiguration überhaupt funktionieren kann müssen folgende Voraussetzungen von den unter einem Rufzeichen betriebenen Boxen erfüllt werden:
Um letzten Punkt zu erfüllen, kann ein User beim MYBBS-Eintrag eine SSID mitangeben. Diese SSID ist kein Teil irgendeiner hierarchischen Adresse, sondern sie zeigt nur dann, daß der User seine MyBBS nicht in dieser Mailbox mit dem Rufzeichen hat, sondern in einer anderen Mailbox. In der Forward-Datei ist dann ein Eintrag z.B. ``DB0PV-9'' notwendig. Ist keine SSID angegeben und MyBBS=h-Adresse, so wird die Usermail nicht weitergeleitet. Die Eintragung einer SSID beim Forward kann nur gemeinsam mit der Option ``-L'' (für local) erfolgen.
Beispiel bei DB0PV (DB0PV-9 sei z.B. eine Linux-Box), der Eintrag in FWD.BCM bei der BayCom-Mailbox DB0PV-8 lautet dann:
DB0PV - DB0PV DB0PV-9
Eingabe des Benutzers:
mybbs db0pv (gibt generell DB0PV als Home-BBS im Netz bekannt)
mybbs -l db0pv-9 (stellt lokal zu DB0PV-9 um)
Das Vergeben von SSIDs bei Forwardeinträgen funktioniert nur bei Einträgen des eigenen Boxnamens. Es ist also keine prinzipielle Änderung der Gepflogenheiten.
Werden mehrere Boxen unter einem Rufzeichen betrieben, so ist darauf zu achten, daß die Mailboxen keine gleichen MIDs bzw. BIDs generieren. Das kann etwa dadurch sichergestellt werden, daß die Mailboxsysteme verschiedene Algorithmen zur BID-Generierung benutzen (z.B. die FBB-BBS und die BayCom-Mailbox). Bei der BayCom-Mailbox hat der Sysop keinen Einfluß auf die Generierung von BIDs/MIDs.
Da der Forwardpartner immer nur am Namen erkannt wird, ist es wichtig, daß beim Betrieb von mehr als 2 Mailboxen, diese in einem Ring in genau einer Richtung vernetzt sind, z.B. so:
=> ok0pbx-12 ==> ok0pbx-8 ==> ok0pbx-9 ==>
| |
<=====================<====================<
Soll also eine Mail von OK0PBX-12 an OB0PBX-9 geschickt werden, so muß OK0PBX-12 diese Mail zuerst an OK0PBX-8 senden.
Wenn die Möglichkeit dazu besteht, sollte daher jede Mailbox unter einem eigenen Rufzeichen betrieben werden.
Bei jedem Bezeichner werden, beginnend von rechts, alle Bezeichner abgeschnitten, die in der eigenen Boxadresse enthalten sind. Beispiele bei DB0AAB.#BAY.DEU.EU:
.EU ist in der eigenen Adresse enthalten, wird also abgeschnitten
.DEU ist in der eigenen Adresse enthalten, wird also abgeschnitten
.#BAY ist in der eigenen Adresse enthalten, wird also abgeschnitten
bleibt über. Muß in FWD.BCM enthalten sein, da in der eigenen Region
bleibt unverändert, da zwar .#BAY in der eigenen Adresse enthalten wäre, aber von rechts mit der Auswertung begonnen wird
.DEU wird abgeschnitten, weil in der eigenen Adresse enthalten
überlebt
In der so eingelesenen Forward-Datei sind nur noch Bezeichner enthalten, die außerhalb der eigenen Bereiche liegen.
Außerdem wird automatisch (wenn nicht schon vorhanden) zu jeder Box das jeweilige Boxcall mit eingetragen. Das vereinfacht erstens die Auswertung, und zum anderen ist dadurch auch ein Alternativrouting zu Nachbarboxen möglich, wenn man diese auch noch woanders eintragen will.
Bei der Auswertung der Forwardadresse wird zunächst das erste Feld untersucht (also das Rufzeichen der Mailbox). Wenn dieses in der Forwardliste exakt gefunden wird, so wird der Rest der H-Adresse ignoriert. Da Rufzeichen weltweit eindeutig sind, ist kein sinnvoller Fall denkbar, wo dies eine falsche Weitergabe zur Folge haben könnte.
Wurde das Rufzeichen nicht gefunden worden, so werden bei der auszuwertenden Adresse von rechts beginnend alle Bezeichner abgeschnitten, die in der eigenen Boxadresse enthalten sind (Beispiel siehe oben).
Mit dieser modifizierten Adresse wird folgende Suche durchgeführt: Jeder Bezeichner in der Forward-Datei wird mit dem Ende der modifizierten Adresse verglichen. Dabei wird in der gesamten Tabelle nach der längsten Übereinstimmung gesucht. Damit der Vergleich als erfüllt gilt, ist eine rechtsbündige, exakte Übereinstimmung erforderlich. Außerdem muß das Feld, mit dem der Vergleich durchgeführt wird, entweder mit ``.'' beginnen, oder ein gültiges Boxrufzeichen sein (für Konstrukte wie DH5RAE.OE5XBL.AUT.EU).
Schlagen die bisherigen Vergleiche fehl, so wird nach passenden Wildcards gesucht. Diese müssen sich auf das Rufzeichen der Box beziehen (nicht auf hierarchische Adressen) und funktionieren nur bei konkreten Adressen, nicht bei Verteilern.
Kann die Adresse nicht ausgewertet werden, wird die Mail in der Liste TRACE/UNKNOWN.BCM eingetragen und bleibt in der Box liegen. Die Datei TRACE/UNKNOWN.BCM wird nicht maschinengelesen und hat daher eine für den Benutzer lesbare Form mit variabler Zeilenlänge. Vom System wird automatisch eine Mail an den Absender erzeugt. Das Utility UNK, das früher solche Mails erzeugt hat, ist damit nicht mehr notwendig.
Wird die Adresse gefunden, so erfolgen Einträge in den Forward-Listen zu allen Boxen, zu denen die Adresse geforwardet werden soll. Dazu werden, abhängig davon, ob es sich um eine User- oder um eine Info-Mail handelt, im Unterverzeichnis FWD/ Forward-Listen mit den Namen U_<Rufzeichen>.BCM und I_<Rufzeichen>.BCM geführt. Für ``<Rufzeichen>'' wird das Rufzeichen der jeweiligen Mailbox eingesetzt.
In dieser Datei werden jeweils die Boardnamen und Dateinamen der zu forwardenden Mails abgelegt. Um das Board zu identifizieren reicht also der (eindeutige) Boardname, der gesamte Pfad ist nicht vonnöten. Das zweite Feld gibt die Größe der Mail an, und das optionale dritte Feld ist eine Zeitangabe im Unix-Format, welche angibt, wann diese Nachricht frühestens weitergeleitet werden soll.
Beispiel für einen Eintrag in einer Forward-Liste:
YAESU/242FE73 <Mail-Größe> [<unix-zeit>]
Wurde die entsprechende Mail geforwardet, so wird der erste Buchstabe der Forward-Listen-Eintrags gegen ein Blank ersetzt. Sind in der Forward-Liste nur noch Einträge mit führenden Blank vorhanden, so wird sie gelöscht.
Die Einträge in dieser Datei haben variable Länge und werden jeweils mit einem Zeilenumbruch (CR+LF) abgeschlossen.
Ist in der Liste ein Eintrag für eine Mail vorhanden, die bereits gelöscht ist, so wird dieser ignoriert.
Soll eine Nachricht entgegen der bestehenden Information an eine andere Box
weitergeleitet werden, so ist dies mit dem Befehl FORWARD
möglich.
Vor dem Aussenden der Mails werden diese auf Plausibilität geprüft. Dabei können folgende Fehler auftreten, die dann ins Syslog eingetragen werden:
Nachricht ist zu oft durch die eigene Box gelaufen (Schleife) und bleibt
deshalb liegen. Bulletins dürfen nur einmal angekommen sein, Usermails
bis zu drei mal. Der FORWARD
- oder MYBBS
-Befehl übersteuert
diesen Mechanismus. Der Grund liegt bei Bulletins meist darin, daß
irgendwo das BID verändert worden ist und sie deshalb nochmal
vorbeikommen, bei Usermails ist im Allgemeinen irgendwo das Forward
gegeneinander eingestellt, so daß sich die Boxen die Nachrichten
gegenseitig zuspielen. Die Meldung kann mehrfach auftauchen, da sie erst beim
(bzw. anstatt) Aussenden der Mail generiert wird und daher bei jeder Box
auftaucht für die die Mail bestimmt gewesen wäre.
Tritt bei Bulletins auf, bei denen oldestfwd überschritten wurd: Nachricht ist zu alt und bleibt liegen.
Die Mail ist größer als bei der -B Option in FWD.BCM angegeben und bleibt deshalb liegen.
Diese Informationen werden nach dem W-Prot von OE3DZW weitergeleitet. Wird diese Format von der Nachbarbox nicht unterstützt (kein ''W`` im SID), so wird das Protokoll der F6FBB-Box verwendet.
Das von der DieBox verwendete E/M-Protokoll sollte heute nicht mehr verwendet werden.
Einbuchstabige Boards sind nur mit Sysop-Rechten lesbar. Manche einbuchstabige Boards haben eine besondere Verwendung:
Board Software Verwendung
B DieBox gelöschte Dateien
C DieBox durch KILL gelöschte Dateien
E DieBox Remote-Erase Spezialformat (veraltet)
F - Sysop-Infos
M DieBox MyBBS-Forward Spezialformat (veraltet)
R - DieBox Software-Verteilung
T DieBox/DP-Box TELL-Befehl (Remote-Kommando) (BCM als Runutil)
V - DP-Box Software-Verteilung
X DP-Box Forwardliste
Z - Zwischenablage für Mails
Einbuchstabige Boards sind teilweise nicht mit dem DIR-Befehl ansprechbar, weil sie durch DIR-Unterbefehle verdeckt werden (``DIR A''=DIR ALTER, ``DIR B''=DIR BOARDS, ``DIR N''=DIR NEWS, etc.). Diese sind dann entweder über den LIST-Befehl erreichbar oder durch wechseln des Boards mit dem CD-Befehl und anschließendem DIR ohne Board-Angabe.
Ack-Messages Werden ähnlich wie persönliche Mails weitergeleitet. Der Unterschied besteht darin, daß
Die Eingabe des Befehls ``SA'' an der User-Kommandozeile ist nur möglich, wenn man als Sysop eingeloggt ist.
Das Forwarding zu einer Box wird angestoßen, wenn ein neues Mail angekommen ist, die an die betroffene Box weitergeleitet werden muß und die Box beim letzten Versuch erreichbar war, oder jeweils zu einem im CRONTAB.BCM eingestellten Zeitpunkt, wenn die Box nicht erreichbar war. Der Sysop kann mit ``SF <Rufzeichen>'' das Forwarding zu einer Box auch bei Bedarf anstoßen. Mit ``SF ALL'' wird das Forwarding zu allen Nachbarboxen angestoßen.
Es werden zuerst immer User-Mails, dann Bulletins und zuletzt Erase- (E @ THEBOX) und MyBBS- (M @ THEBOX) Informationen weitergeleitet. Letztere werden nicht sofort weitergeleitet, sondern nur gemeinsam mit Bulletins bzw. Usermails oder wenn das Forward durch die Datei CRONTAB.BCM angestoßen wurde.
Damit das Forward jede halbe Stunde angestoßen wird, ist in der Datei CRONTAB.BCM folgender Eintrag notwendig:
0,30 * * * * forward