In der BayCom-Mailbox ist die Funktionalität eines File-Servers enthalten. Dieser dient in erster Linie dazu, um den Benutzern Dateien zur Verfügung zu stellen, wobei folgende Vorteile gegenüber Dateien entstehen, die in der gewöhnlichen Bulletin-Struktur gespeichert sind:
Um die Dateien zur Verfügung zu stellen, müssen sich die Dateien unterhalb eines oder mehrerer Verzeichnisse auf der Festplatte befinden. Diese Verzeichnisse werden dann durch den Parameter FSPATH in der Datei INIT.BCM für die Benutzer freigegeben. Dabei werden die verschiedenen Pfade jeweils durch ein Leerzeichen getrennt. Möchte man also z.B. die Verzeichnisse /fileserv und /cdrom freigeben, so gibt man in der Mailbox einfach
FSPATH /fileserv /cdrom
ein. Dabei ist zu beachten, daß grundsätzlich alle Dateien und Unterverzeichnisse unterhalb dieser Verzeichnisse freigegeben werden. Unter Linux ist allerdings zusätzlich darauf zu achten, daß der User ``bcm'' auf die gewnschten Dateien Zugriff hat.
Unter DOS und Windows NT dürfen auch Laufwerksbuchstaben angegeben werden, z.B.:
FSPATH E:\ D:\FILESERV
Der Benutzer kann dann wie an der DOS-Kommandozeile üblich mit dem Laufwerksbuchstaben gefolgt von einem Doppelpunkt (also z.B. ``E:'') auf das gewünschte Laufwerk wechseln, dabei wird dann in das erste Verzeichnis gewechselt, das auf dem gewählten Laufwerk freigegeben ist.
Will man den Benutzern den Schreibzugriff auf ein Verzeichnis gewähren, so ist dem Verzeichnis ein ``+'' voranzustellen. Um gegenüber obigem Beispiel also z.B. noch das Verzeichnis /user mit Schreibzugriff freizugeben, ist folgendes einzugeben:
FSPATH /fileserv /cdrom +/user
Um in den File-Server-Modus zu gelangen, ist der Befehl FS
einzugeben,
verlassen wird er mit QUIT
. Die Bedienung ist sehr intuitiv und erfolgt
ähnlich wie bei der DOS-Kommandozeile unter der Linux-Shell.
Eine Liste aller Befehle befindet sich im Kapitel Übersicht über alle Befehle im Fileserver.
In der BayCom-Mailbox enthalten ist auch ein Mailing list server. Dieser enthält momentan allerdings noch einige gravierende Fehler und sollte deshalb nicht benutzt werden. Eine Behebung dieser Fehler erfolgt möglichst bald, eine Dokumentation wird dann ebenfalls nachgereicht.
Verschieden Funktionen (z.B. das Einlesen der aktuellen Wetterwerte von einer Wetterstation) können regelmäßig von der Box durchgeführt werden. Dazu stehen periodisch aufgerufene Skript-Dateien zur Verfügung. Der Name und der Zeitpunkt des Aufrufs des Batch- bzw. Import-Dateien wird durch die Datei CRONTAB.BCM gesteuert. Es werden jeweils 2 Dateien mit der Endung .bat und .imp ausgeführt. Die BAT-Datei wird dabei dem Kommandointerpreter des jeweiligen Betriebssystems übergeben. Die IMP-Datei wird innerhalb der Box ausgeführt, d.h. in dieser Datei können Boxbefehle wie ``send'' oder ``ps'' enthalten sein.
Dabei wird immer zuerst die BATch-Datei ausgeführt und anschießend die dazugehörige IMPort-Datei. Existiert eine in CRONTAB.BCM angeführte BAT- oder IMP-Datei nicht, so hat das keine Folgen. Es kann zu einem Eintrag in CRONTAB.BCM auch nur eine BAT- oder IMP-Datei existieren, oder keines der beiden. Während der Ausführung des BATCH-Jobs ``steht'' die DOS-Box, es ist darauf zu achten, daß es durch oft aufgerufene DOS-Batch-Jobs nicht zu allzu großen Verzögerungen im Box-Betrieb kommt, und daß ein einzelner DOS-BATCH-Job nicht länger als 30 min dauert. Unter Linux und Windows NT besteht diese Zeitbegrenzung nicht, allerdings ist hier darauf zu achten, daß mehrere Batches eventuell gleichzeitig aufgerufen werden.
Bei der Abarbeitung der Import-Dateien wird ein Login mit dem Boxnamen mit Sysopstatus durchgeführt. Es können also alle Befehle ausgeführt werden, die ein Sysop ausführen darf. Zum Speichern einer Nachricht unter einem bestimmten Rufzeichen ist also z.B. folgendes zu schreiben:
call dl2ja e fsg_wx 1- s fsg_wx @ db0fsg neues Wetter ..blabla.. nnnn impdel halfhour.imp
Denkbar ist, daß von halfhour.bat (oder welchem *.bat auch immer) eine Import-Datei erzeugt wird, die dann anschließend eingelesen wird. Innerhalb eines import-Vorgangs ist sowohl ein export möglich, als auch ein verschachtelter import. Damit ist es auch möglich, daß eine import-Datei durch OSHELL-Befehle im import-Prozess erzeugt wird, und anschließend im selben import-Prozess noch importiert wird.
Unbedingt zu beachten ist, daß ein Import-Prozess, der innerhalb eines anderen Import-Prozesses erzeugt wird, gleichzeitig zum Mutter-Prozess abläuft. Ist der Mutter-Prozess also von einem Ergebnis des Tochter-Prozesses abhängig, so muß diesem durch ein SLEEP-Kommando Folge getragen werden. Außerdem ist das Prozess-System der BayCom-Mailbox flach, d.h. wenn der Mutter-Prozess beendet wird, läuft der Tochter-Prozess evtl. noch weiter.
Zum Testen von Batch- und Import-Dateien dient der Befehl BATCH
. Mit
diesem kann der Vorgang angestoßen werden. Die Endung der Dateien wird
nicht angegeben:
batch save führt save.bat und save.imp aus
batch hour17 führt hour17.bat und hour17.imp aus
Die Ausgaben der Batch-Dateien werden unter DOS in gleichnamige Dateien mit der Erweiterung .OUT bzw. .ERR umgeleitet. Die Ausgabe der Batch-Datei HOUR.BAT erfolgt also z.B. in die Dateien HOUR.OUT und HOUR.ERR.