Mir ist gestern was passiert... Absolut ROTFL !
Also, ein Freund und ich haben für einen Club aus Köln einen Computer
zusammengebaut und dorthin verkauft. Als Software hatten wir Windoofs 3.1,
Word Perfect 6.0 und Excel 5.0 installiert.
Jetzt mußten wir gestern nach Köln fahren, da die Leute dort Probleme mit
dem Drucker hatten. Das Druckbild sei sehr schlecht... Als wir ankamen, sahen wir, daß die Druckerpatronen leer waren :-) Dann wollten wir mal sehen, ob mit der Software alles klappte - da fiel uns
auf, daß die Leute zwar einige Texte in WP6.0 geschrieben haten, jedoch die
meisten in EXCEL !!!! :-))) Dann wurde uns zum Vorwurf gemacht, es wäre eine Kopie eines Programms vom
Straßenverkehramt auf der Festplatte gewesen - es stellte sich heraus, daß
das die Beispiel-Vorlagen von WP6.0 waren :-)
Neulich im Arbeitsspeicher:
Sind Sie Windows gewachsen? Werden Sie beim ersten Datenverlust hysterisch
oder bleiben Sie cool? Mit SimWindows können Sie sich und Ihr
Nervenkostüm ohne Gefahr für Ihre Daten testen. SimWindows simuliert die
normale Windows-Oberfläche und einige der gebräuchlichsten Fehler. Diese
können zufällig auftreten oder über das Katastrophenmenü aufgerufen
werden.
Bild: Windows-Oberfläche, Menübalken mit Pulldown-Menü -Katastrophen-,
dabei folgende Einträge: Adreßfehler, Harddisk-Problem, INI-Invasion,
Resourcen-Krise, Treiber-Müll, Zu wenig Speicher..., Überraschung!!.
Im höchsten Schwierigkeitsgrad gilt es, auf einem Rechner mit nur 4 MB
RAM einen komplexen DTP-Job ohne datenverlust durchzusimulieren.
SimWindows benötigt einen 386er mit 6 MB RAM sowie etwa 43 MB auf der
Festplatte und testet somit auch gleich, ob Ihr System einigermaßen
Windows-tauglich ist. Hersteller Simax hat überigens eine Windows-Version
in Vorbereitung (SimWindows for Windows), mit der mittels OLE Fehler aus
dem katastrophen-Menü auch in echte Windows-Anwendungen übertragen
werden können. Ebenfalls in Planung: Eine Multimedia-Version (SImWindows
for MPC), die auch die Schmerzensschreie des benutzers durch Sprachausgabe
simuliert
"Windows", stand in einer README-Datei, "inspiriert einen Anwender zu großen Meisterwerken und hindert ihn, sie auszuführen."
Wenn man ganz intensiv acht Stunden täglich mit dem Programm-, Datei-, Druck- und Task-Manager von Windows arbeitet, kann man es dazu bringen, täglich in sechzehn Stunden dieselbe Arbeit zu erledigen.
Bei einem Treffen zwischen Microsoft und IBM wurde ein großer Benchmarktest vereinbart. IBM siegte um Längen. Große Niedergeschlagenheit bei Microsoft. Das MICROSOFT-SYSTEM-JOURNAL wußte dennoch, wie sie das Ergebnis melden konnte: "Windows 3.1 belegte einen ehrenvollen zweiten Platz, während OS/2 2.0 als Vorletzter durchs Ziel ging."
Die Ketten von DOS und Windows sind so schwer, daß man sie besser UNIX überläßt.
Zwei DOS-Anwendungen treffen sich. "Ich habe Dich seit Wochen nicht gesehen. Warst Du dienstunfähig?" fragt die eine. "Ja", antwortet die andere, "ich wurde unter Windows gestartet."
Ein schlechtes Windows ist noch kein gutes DOS. Stumm blicken zwei Anwender auf den Monitor. Nach fünf Stunden faucht der eine: "Jetzt hast Du schon wieder die Tastatur berührt. Warten wir nun auf den PostScript-Ausdruck des Windows-Druck-Manager oder willst Du Solitaire spielen?"
Selbst Windows hat funktionstüchtige Programmteile. Welche? Na, die Bugs, die sind absolut einwandfrei.
Frage an die Presserferentin von Microsoft: "Gibt es Fehlentwicklungen nicht auch bei IBM?" Antwort: "Ja, aber unsere Fehlentwicklungen sind größer!"
Also, sprach der Mac-Anwender zum Windows- Freak: "Je offener die Hardware, desto verschlossener die Software". Prompte Antwort: "Umgedreht."
Nach einem Gespräch der ACE-Initiative (Advanced Computing Environment-Initiative) standen die Tagungsteilnehmer von Compaq, Digital Equipment, MIPS Computer Systems und anderen ACE-Mitgliedern ihrem jeweiligem Marketing-Team Rede und Antwort: "Und, habt ihr etwa den Microsoft-Leuten gesagt, daß man bei der Arbeit mit Windows einschläft?" "Nein, sie wußten es bereits und haben längst Software- Lizenzen an Schlaftabletten-Hersteller ausgegeben."
Wer mit Windows arbeiten will, der muß erst einmal ein Volkshochschulkurs für Fehlermeldungen besuchen.
Auf der CEBIT ziert sich die Crew von Microsoft erst noch, aber dann werden doch die neuen Features von Windows NT 2.0 gezeigt. Großer Beifall. Ein Reporter will es genauer wissen, und die Microsoft-Crew meint zufrieden: "Schließlich haben wir ja die neuen Multimedia- Funktionen auch mit Millionen von Dollars versichern lassen." "... und jetzt will die Versicherung nicht zahlen, oder?"
"Wieso hast Du solange gebraucht, die PCX- Grafik unter WIN-Ventura zu laden?" "Ach, ein blöder Scherz der Kollegen. Keiner hat mich geweckt."
"Na, Herr Gates, wie ist denn Ihr Prozeß gegen Apple ausgegangen?" "Wie zu erwarten, die bessere Benutzeroberfläche hat gesiegt!" "Oh, das tut mir aber leid für Sie."
Ein Geschäftsführer von Microsoft klärt seine Mitarbeiter über ökonomische Zusammenhänge auf: "Alles, was selten ist, ist teuer. Ein gutes Programm wie die Multimedia-Version von Windows ist selten. Darum ist es teuer." "Aber Boß", erwidert ein Abteilungsleiter, "ein gutes Programm, das billig ist, ist doch noch seltener."
Dem neuen Abteilungsleiter erklärt der Prokurist die Arbeitsbedingungen von Microsoft: "Der Chef steht auf Corporate identiy (CI). Mit DOS arbeiten, hält er für plumpe Vertraulichkeit, mit Windows für Arroganz und mit allen anderen Betriebsystemen oder Benutzeroberflächen für eine Zeichen von Dummheit. Also richten Sie sich danach!"
Ein Leiter von Microsoft sieht einige Windows- Entwickler im Großraumbüro herumkriechen, während ein dritter Programmierer lachend dabeisteht. Ihn fragt der Leiter wütend, was hier vor sich gehe, und bekommt zu hören: "Ach, weiter nichts. Ich habe nur einen Kreidestrich auf dem Boden gezogen und demjenigen Turbo-Win- Pascal von Borland versprochen, der als erster unter dem Strich durchkriechen kann."
Ein Anwender zum anderen: "Jedesmal wenn Du UNIX auf einem PC siehst, vergißt Du, daß wir mit Windows unser Geld verdienen." "Im Gegenteil, gerade dann wird es mir bewußt."
Beim Software-Händler: "Welches Programm möchten Sie?" "Windows 3.0 ..." "Sind Sie verrückt!" "Wieso, gehört das zu den Lizenz- Bedingungen?"
Dialog zwischen zwei Windows-Händlern: "Ist es auch anständig, was wir da tun? Schließlich ziehen wir den armen Anwendern das Geld aus der Tasche ..." "Na und? Wo sollen wir's denn sonst rausziehen?"
Ein Anwender kommt wutschnaubend zu einer Software-Vertriebs-GmbH. "Ich habe von Ihnen Ihre beste Benutzeroberfläche verlangt, und was haben Sie mir verkauft? Windows 3.0, einen Dreck, Schund ... Wieso sagen Sie nichts?" Der Vertriebschef blickt melancholisch. "Was soll ich denn Ihnen sagen, Sie Glücklicher! Sie haben nur ein einziges Windows-Paket, ich aber habe die Regale voll davon!"
"Man liest neuerdings ja so viel Schreckliches über Windows", seufzt eine Anwenderin, "ich konnte nicht mehr anders, ich habe das Lesen aufgegeben."
"Warum weinst Du denn, mein Junge?" fragt das besorgte, computerunerfahrene Kindermädchen. "Papa hat Windows und alle Microsoft-Programme gelöscht!" "Schrecklich, schrecklich," seufzt die Dame, "nicht jeder hat so ein gutes Herz wie Du." "Und nicht ein einziges", bringt der Junge schluchzend hervor, "durfte ich löschen!"
Ein Mac-Freak besucht seinen PC-Freund. Der sitzt wie regungslos auf einem Stuhl, den Mantelkragen hochgeschlagen, die Revers fest zugepreßt. "Mein Bester, was ist denn mit Dir los", will der Besucher wissen, "wieder mit Windows gearbeitet?" Der Vermummte nickt. "Sehr lange?" Der Unglückliche nickt. "Länger als eine Stunde?" Wieder das entsetzliche Nicken. "Du lieber Himmel! Wenn ich mit dieser Oberfläche arbeiten müßte, ich glaube, ich würde mir die Kehle durchschneiden." Da schlägt der Freund wortlos seinen Mantelkragen auseinander.
GEM-Ventura und Windows-Ventura müssen denselben Umbruch ausdrucken. Windows-Ventura wird und wird nicht fertig. "Du findest mich bestimmt langsam", sagt die Window-Variante schließlich zu ihrer Vorgängerversion nach der letzten Seite. "Ach nein", entgegnet GEM- Ventura, "ich finde dich einfach tapfer."
Ein Anwender ruft bei der Microsoft-Hotline an und beschwert sich: "Ich habe schon mit besseren Programmen als Windows gearbeitet!" Darauf der Service: "Aber das waren keine von uns!"
Ein neuer, stolzer Windows-Besitzer läßt die Zeitung sinken und sagt zu seinem PC-Freund: "Da haben doch wieder Leute Raubkopien von Windows gemacht und sind prompt geschnappt worden. Ich weiß gar nicht, warum machen die denn keine legalen Kopien?"
Ein Microsoft-Kunde gesteht dem Verkäufer, er sei vorher bei IBM gewesen. Der Microsoft- Verkäufer höhnisch: "Da bin ich aber mal gespannt, welchen Unsinn die Ihnen empfohlen haben." Der Kunde: "Die haben mir geraten, bei Ihnen Windows zu kaufen."
Eine kleine Geschichte zum Himmelfahrtstag.
Bill Gates stirbt. Er kommt, zur Überraschung aller, in den Himmel. Dort
angekommen, landet er in einem Wartezimmer so groß wie Bayern, in dem
Millionen Menschen in Zelten wohnen. Es ist wie Woodstock. Bill schlägt sein
Zelt auf.
Nach drei Wochen kommt ein Junge vorbei. Er trägt ein T-Shirt mit dem Text
'TeamPeter' in großen gelben Buchstaben. "Hallo" sagt er, etwas gelangweilt,
"ich bin Gabriel, vom Intake." Bill will etwas fragen, aber der Engel kommt
ihm zuvor: "Nein, nicht DER Gabriel, ich komme aus Freiburg. Ich bin mit 19
Jahren gegen einen Baum gefahren. So kam ich hierher."
"So, nun sag' mal wie Du heißt." "Bill Gates" stammelt unser Held, worauf
Gabriel in einem Karteikasten nach der Liste mit den 'irdischen Werken' von
Bill zu suchen beginnt.
"Hey, was ist hier los?" fragt Bill. "Warum sind all die Menschen hier? Wo
ist die Himmelspforte?" Gabriel gibt keine Antwort und sucht weiter. Und dann
findet er die Karte von Bill. Überrascht sieht er auf. "Hier steht, daß Du
Chef einer großen Softwarefirma warst. Korrekt?" "Yup" sagt Bill.
"Dann bist Du der Mann, den wir suchen. Als Petrus dieses Unternehmen
gründete, lief noch alles reibungslos. Pro Tag gab es ca. 100 Tote. Das
konnte der alte Herr noch selbst erledigen. Aber nun gibt es mehr als 6
Milliarden Menschen! Als der Boß damals sagte: 'Gehet hin und vermehret euch'
meinte er nicht 'wie die Kaninchen'! Nun sterben 10000 Menschen pro Stunde.
Das schafft Petrus nicht mehr alleine." "Nein, das glaube ich auch nicht"
sagt Bill. "Genau! Darum hat Petrus die TeamPeter AG gegründet, und ich bin
einer der Franchise-Lizenzinhaber."
Gabriel sieht noch einmal auf die Karte und meint: "Deine Papiere sind in
Ordnung. Mit Deiner Vorkenntnis bekommst Du einen prima Arbeitsplatz."
"Arbeitsplatz?" fragt Bill erschrocken. "Selbstverständlich! Willst Du den
Rest Deiner Ewigkeit auf Deinen vier Buchstaben sitzen und Champagner
schlürfen. Der Himmel ist wie eine große Volkswirtschaft; Du mußt schon was
tun für Dein Geld."
Gabriel füllt einen Satz Formulare aus (3fach!), läßt Bill rechts unten
unterschreiben, reißt das mittlere Blatt heraus und gibt es ihm. "Nimm das
mit zum Einweisungszentrum 23. Da ist auch Dein Coach. Er heißt Abraham."
Bill will wieder etwas fragen, wird aber unterbrochen: "Nein, nicht DER
Abraham."
Anyway, Bill läuft 15 km zum Einweisungszentrum 23, wartet 6 Stunden und
bekommt endlich Abraham zu sehen.
"Was die Computerstruktur betrifft, ist der Himmel Jahrhunderte zurück"
erklärt dieser. "Alles läuft manuell. Es dauert eine Woche, um alle
Neuzugänge zu verarbeiten!" Bill klagt: "Bei mir DREI Wochen", worauf ein
wütender Blick von Abraham folgt. Auch im Himmel darf man den Beamten nicht
widersprechen! "Vielleicht hat die Sache in Bosnien alles etwas verlangsamt",
beeilt sich Bill zu erklären. Abrahams Stimmung wird wieder besser.
"Du wirst das neue Rechenzentrum des Himmels verwalten. Die größte
Computerinstallation, die es jemals gab. 500000 Computer, verbunden mit
Glasfaserkabeln, in einem Servernetzwerk von 1000 CPU's auf einem
Gigabitkanal, 100% fehlerfrei."
Bill kann kaum seinen Enthusiasmus unterdrücken. "WOW! Was für ein Traumjob!
DAS ist wirklich der Himmel!" "Wir sind fast damit fertig. Das Rechenzentrum
wird bald in Betrieb genommen. Willst Du es mal sehen?" "Ja bitte!" Also
nehmen sie den nächsten Bus zum Rechenzentrum.
Das Rechenzentrum befindet sich in einem gigantischem Gebäude, 100x so groß
wie das WTC. Überall kriechen Menschen umher, um Glasfaserkabel zu verlegen.
500.000 Computer stehen in einer Reihe. Amiga's, Atari's, Mac's... Aber kein
MS-DOS PC! Und nicht 1 Byte Micro$oftcode!
"Ich sehe keine PC's!" ruft Bill. "Wo ist Windows? Excel? Word?" "Du vergißt
etwas", antwortet Abraham, "Du bist hier im Himmel. Wir brauchen ein System,
mit dem man 'himmlisch' arbeiten kann. Wenn Du ein Computerzentrum bauen
willst, daß mit Windows läuft... *GEH ZUR HÖLLE!*"
Comdex-Messe in Las Vegas. An einer Straßenecke steht ein Prediger und mahnt lautstark zu inneren Einkehr. Bill Gates kommt vorbei und ruft hinüber: "Gibt es im Himmel eigentlich ein EDV-Abteilung?" "Da muß ich mich erst erkundigen",antwortet der Prediger. "Kommen sie in drei Tagen wieder." Als sich Bill Gates am letzten Messetag wieder meldet, hat der Prediger zwei Nachrichten, "ein gute und eine schlechte". "Zuerst die gute", bittet Bill Gates. "Also im Himmel gibt es eine EDV-Abteilung." "Und die schlechte Nachricht?" "Die EDV wurde vor einer Woche auf Windows 95 umgestellt, und sie müssen morgen zum Debuggen antreten."
Ihr müßt folgende Punkte gut beachten:
Alle Welt wartet auf ,,Windows 95'' --- doch die Revolution in der Computertechnik findet nicht statt
Der Bluff des Jahrhunderts
Von Klemens Polatschek
Ein Mythos beschäftigt die Welt: Windows 95. Als stünde die größte
technische Revolution seit Erfindung der Dampfmaschine bevor, füllt
der Name dieser Software lange schon die Computerpresse. Und nun,
rechtzeitig zur geplanten Vermarktung Ende dieses Monats, erreicht
die Nachricht des Umsturzes auch die Massenmedien. Dahinter steckt
mehr als Sensationslust. Microsoft, der Hersteller von Windows 95
und zugleich der größte unabhängige Software--Produzent der Welt,
ist ein Machfaktor geworden. Eine ganze Branche, Hunderte Milliarden
Dollar schwer, richtet sich nach ihm, viele Firmen sind von ihm
abhängig, ganze Produktreihen entstehen nach dem Willen des
Software--Giganten, dessen neue Schöpfung die Welt verändert.
Doch die Revoution ist gar keine. Sie ist der beste Zaubertrick
seit den Tagen des großen Houdini. Und der Trick wird Glanz und
Herrlichkeit seines Chefdesigners noch steigern: des
Microsoft--Gründers Bill Gates. Windows 95 ist sein Kind.
Es ist entworfen, die schöne neue Welt der Informationsgesellschaft
zu beherrschen. Gates' Geschöpf soll alle kränklichen Vorgänger
als Basisprogramm und Betriebssystem jener rund 85 Prozent der
Personalcomputer ablösen, die nach dem sogenannten
Industriestandard gebaut sind. Ein ehrgeiziges Projekt. Wie
funktioniert das? Wenn wird die Affäre beschreiben, als spielte
sie in der Automobilindustrie, tritt der Kern der Sache
vielleicht eher ans Licht:
In jahrzentelangem Ringen hat sich die Computerbranche von
der Produktion überschwerer Lastwagen (der Großrechner) zu
den heutigen massentauglichen Pkw (den Personalcomputern)
emporgearbeitet. Der mächtigste unter den Lastwagenherstellern
hieß stets IBM. Die Entwicklung zu den flinkeren Lieferwagen
hatte dieser Riese noch verschlafen. Spät, als die ersten
Personenwagen vom Band rollten, erwachte er und wurde aktiv.
1981 schaffte es der Konzern gerade noch, sich an die Spitze
der Revolution zu setzten. In der Eile heuerte er für die
einzelnen Bauteile Zulieferer an. Auch für den Motor. Und
den lieferte Microsoft.
Bleiben wir im Bild: Bei dem Motor handelte es sich um eine
eher primitive Zweizylindermaschine namens DOS, Disk Operation
System, gerade noch Stand der Technik. Sie lief rauh, stellte
immer wieder kochend den Betrieb ein und war von Laien kaum zu
reparieren. Doch egal, was danach geschah: Der Motor kam immer
von Microsoft.
Viele Firmen bauten die IBM--Autos nach, schließlich sogar
bessere: Der Motor kam von Microsoft. Andere Unternehmen
produzierten bessere Motoren, die genauso in die nach
IBM--Vorlage gebauten Wagen paßten wie die Microsofts
Antrieb: Weiterhin kamen die meisten Motoren von Microsoft.
Wieder andere Firmen --- Apple, Commodore, Atari vorneweg ---
bauten Autos, die nicht dem IBM--Modell folgten, sondern
schöner und flotter waren, angetrieben von Vier-- und
Sechszylindern, über deren Eleganz man heute noch staunen
kann: egal. Microsoft verkaufte immer mehr und noch mehr
von seinen Motoren.
1990 pries das Gates--Unternehmen die Möglichkeit an, daß
man zu dem DOS--Motor auch ein Gaspedal kaufen konnte.
Faszinierend. IBM war immer der Ansicht gewesen, die Leute
kämen mit dem Leerlauf allein auch gut voran. Das Gaspedal
hieß Windows 3.0. Es wurde ein enormer Erfolg. Der Wagen soff
zwar fortan Sprit zum Steinerweichen -- das Doppelte,
Vierfache, Zehnfacht. Aber die Leute hatten plötzlich das
Gefühl, daß sie erstmals richtig Auto fuhren. Und obwohl
die Konkurenten mit den vier und sechs Zylindern das immer
schon geboten hatten: Just mit diesem zweizylindrigen Säufer
setzte der PC sich durch. Fast alle Konkurenten gingen in der
Marktschlacht unter.
Natürlich darf Microsoft die Hände nicht in den Schoß legen.
Statt jedoch einen starken, genügsamen Achtzylinder zu
entwerfen --- wozu ihr weder Mittel noch Können fehlen ---,
stopft die Firma jetzt in das alte Modell noch zwei Zylinder
hinein, schweißt das hübsch verchromte Gaspedal untrennbar
daran und veredelt das Meisterwerk mit komplexen Roboterarmen,
die bei der täglichen Wartung helfen. Das ist eine gewaltige
technische Leistung. Man muß sie bewundern, noch mehr den
Irrwitz, diese komplizierte Konstruktion einer Neuentwicklung
vorzuziehen.
Das also ist Windows 95, der Jahrhundertmotor, benannt nach
dem Gaspedal. Der Laie wundert sich. Von dieser Maschine und
von nichts anderem mehr schnattert die Computerszene?
So muß das wohl sein. Das Auto ist, wie jeder weiß, in einer
von Männern dominierten Welt zum Phänomen der Populärkultur
geworden, völlig unabhängig von seiner Bedeutung in der Praxis.
Ebenso ergeht es jetzt dem Computer. Kult, Mythos und Status
bestimmen sein Dasein. Der PC entflieht der tristen Geschäftswelt
und wird Bestandteil des Pop. Die Vordenker in der Sene haben
das längst erkannt. Wie das Weihnachtsgeschäft 1994 zeigte,
schleppen Menschen erstmals leistungsfähigere PCs nach Hause,
als ihnen der Arbeitgeber ins Büro stellt. Die neuen Computerspiele
brauchen die stärksten Maschinen.
Für diese historische und kulturelle Wende steht Windows 95.
Was es auf den Bildschirm bringt, wurde in endlosen
Nützlichkeitstests geformt, schließlich muß diese Software
auch noch im Büro überzeugen. Zugleich ist sie ein Comic--Programm,
Gelsenkirchener Barock mit künstlichen Palmen. Wer mag, darf
alle ihre Schirmbildchen ins pastelligste Rosa tauchen.
Dazu bietet Windows 95 einen Online--Anschluß, die Mitgliedschaft
im sogenannten Microsoft Network. Er steht für die
Informationsgesellschaft, wirkt aber ebenfalls mehr wie
eine Karikatur der echten Idee: Die bestand in der Vision von
der anarchisch--demokratischen Informationsverarbeitung, die
den Urvätern des Mikrocomputers vorschwebte -- auch Bill Gates,
als er jung war. Gates, der bald Vierzigjährige, möchte daraus
ein möglichst monopolistisches Online--Gebilde formen, samt
Microsoft--eigenem Informationsministerium.
Mancher wundert sich nun erst recht. Pop--Phänomen schön und
gut, auch der Propagandaetat von 500 Millionen Dollar für
Windows 95 ist nicht ohne. Aber muß man deshalb einem Bluff
aufsitzen, auch wenn es der Bluff des Jahrhunderts ist?
Nun, so einfach ist es auch wieder nicht. Hier spätestens
endet die Vergleichbarkeit der Computerindustrie mit der
Autobranche. Sie kann nicht sorglos ein altes Modell für
obsolet erklären. Denn das könnte bedeuten --- für die Autowelt
eine absurde Vorstellung ---, auch das Straßennetz neu bauen
zu müssen, auf dem es fährt: Vorhandene Daten, Programme,
Computer, alles steht in Frage, wenn man sich von einem
eingeführten System trennt.
Deswegen kommt der Motor weiter von Microsoft. Der PC als
Standardgerät, um das sich viele Hersteller zugleich bemühen,
garantiert stets breites Angebot, niedrige Preise und vor
allem jene Kontinuität, die für Geschäftsinvestitionen oft
wichtiger ist als Leistung. Als dieses Gerät dank Massenauflage
Schrittmacher für die ganze Branche wurde, übernahm Microsoft
als bedeutendster Teilebauer die Macht. Und weil die Firma
immer mehr Produkte erfindet, die von dieser Dominanz
profitieren könnten --- nun sogar noch den Online--Dienst ---,
faßt das amerikanische Justizministerium ihre Geschäfte scharf
ins Auge. Soll man, so wird diskutiert, die Marktmacht des
genialen Zauberers zerschlagen?
Ein Pop--Phänomen kann man nicht zerschlagen. Also feiern
wir Computerbegeisterten weiter unseren Popstar Bill Gates.
Da hat sich einer von uns, die wir mit unkämmbaren Haaren,
rutschender Brille und labiler Balance der Seele kämpfen,
emporgearbeitet. Nun ist er der reichste Mann der Welt, der
die Arbeits-- und Lebenswelt von vielen Millionen Menschen
bestimmt. Er ist der Größte, ein Mythos, der nicht zu brechen
ist: das reale Ergebnis der vollendeten Illusion.
Aus der BILD-Serie:
"Ich und mein Computer" von Hans Ilgmoser
Titel:
Ich möchte Bill Gates die Ohren langziehen
Besorgt registrierte mein Frisör einige neue graue Haare auf meinem
Lockenkopf. "Du wirst allmählich alt," meinte er augenzwinckernd. Nix
da,
Meister. Ich werd' nicht allmählich alt, sondern ich seh' nur etwas
alt
aus.
Und schuld daran ist Windows'95. Es hat mich viele schlaflose Nächte
gekostet, mein Nervenkostüm ramponiert, den Rechner mehrmals
abstürzen
lassen. Dem Bill Gates würde ich am liebsten die Ohren langziehen und
die
Brille verbiegen.
Aber am meisten bin ich sauer auf mich. Warum, in aller Prozessoren
Namen,
mußte ich auch die teuflische Wundersoftware auf meinen Rechner
packen?
Der Streß fing schon bei der Installation an. Obwohl auf meiner
Festplatte
noch reichlich Platz war, maulte das Programm nach mehr Speicher. Und dann
hängte es sich auf. Nix ging mehr.
Computer ausschalten, wieder einschalten. Beim sechsten mal hat's dann
endlich geklappt: Windows'95 hatte sich meiner Festplatte bemächtigt.
Das war's aber auch schon. Nach der optimistischen Bildschirmmeldung
"erfolgreich installiert", kam gleich wieder eine Fehlermeldung:
Festplatte defragmentieren.
Nun gut. Ich habe den Befehl "defrag" ausgeführt. Drei Stunden daürte es,
bis die Platte zu 62 Prozent aufgeräumt war, dann Schluß. Der Rechner
rödelte zwar pausenlos vor sich hin - 24 Stunden lang. Dann habe ich
aufgegeben und defrag abgebrochen.
Haßerfüllt wollte ich Windows'95 wieder von der Festplatte löschen.
Aber das war unmöglich.
Vielleicht erreiche ich bei der Microsoft-Hotline in den nächsten Wochen
mal einen hilfreichen Elektronik-Geist, der mir weiterhilft.
Gott sei Dank habe ich noch mein IBM-Notebook. Und da kommt garantiert
kein '95 von Microschiet drauf! Großes Megabyte-Ehrenwort!
Aus der "Computerzeitung" Nr. 34, 24.08.1995
Festplattenspionage
Marine will kein Win95
Die Billigstrechner-Welt drängt zu Windows 95. Aber es gibt auch jede Menge
Anwender, denen das neue Betriebssystem nicht ins Haus kommt.
Die australische Navy hat Windows 95 aus ihren Beschaffungslisten gestrichen.
Die Sicherheitsexperten stören sich an der automatischen Analyse des Systems
und der Übermittlung von Anwenderdaten an Microsoft. Während der
Registrierung der Software, die online erfolgt, meldet Win95 die ersten sechs
vorgefundenen Anwendungen an Microsoft. Das Softwarehaus betont allerdings,
dieser Vorgang erfolge optional und freiwillig.
Offensichtlich sehen Sicherheitfachleute die Sache etwas anders als die
Microsoft-VERKAUFsexperten. Alle sind sich jedenfalls darüber einig, daß es
mehr als verdächtig, ja geradezu bezeichnend ist, daß Microsoft die
Protokolle, die das hauseigene Werbe-Netzwerk verwendet, als internes
Betriebsgeheimnis behandelt.
So lange die Sache nicht geklärt ist, wird jedenfalls eindringlichst davor
gewarnt, sich in das Microsoft-Net auch nur für kurze Zeit einzuloggen.
Massive Festplattentätigkeit während der Verbindung haben Experten
aufhorchen lassen. In größeren Firmen ist Windows95 bereits tabu, ja, die
Regierung eines der volkreichsten Laänder der Erde (Indien) hat kurzerhand
ein Einfuhrverbot für den Windows-Upgrade verhängt.
Das Risiko besteht natürlich insbesondere für Maschinen, die lokal oder im
Netz Zugriff auf sicherheitsempfindliche Daten haben. Niemand kann exakt
sagen, was während der Verbindung alles an persönlichen Daten übertragen
wird und was eventuell nicht. Eines steht nach einhelliger Meinung jedenfalls
fest: Die Geheimniskrämerei in Sachen Übertragungsprotokoll seitens
Microsoft wird ihre Gründe haben. Der offizielle Vorwand, es gehe um
Erleichterungen für den (natürlich über alles geschätzen) Kunden,
erscheint hier höchst unglaubwürdig.
Der Betrieb von Rechnern mit Win95 wird demgegenüber als 'eher unbedenklich'
eingestuft, sofern dort nur private Daten erreichbar und die Rechner nicht in
größerem Maße vernetzt sind. Ob private Inhaber von Raubkopien
Konsequenzen zu befürchten haben, ist nicht bekannt. Originalton Microsoft:
Wer ehrlich ist, hat nichts zu befürchten. Dem kann kaum widersprochen
werden, denn wie der Volksmund schon sagte: Ehrlich währt am
längsten."